Hanns-Peter Herz

deutscher Journalist und Politiker; SPD-Mitglied seit 1945; RIAS-Redaktionsleiter ab 1951; Senatssprecher von Berlin 1966-1973, anschließend unter Regierendem Bürgermeister Klaus Schütz bis 1977 Leiter der Senatskanzlei Berlin; Bezirksstadtrat in Neukölln 1977-1985; RIAS-Programmchef ab 1985; Vorstandsvorsitzender "Stiftung Luftbrückendank" 1981-2011

* 21. Juni 1927 Berlin

† 1. September 2012 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 02/2013

vom 8. Januar 2013 (la)

Herkunft

Hanns-Peter Herz, ev., wuchs als Sohn eines Journalisten in einer sozialdemokratisch eingestellten Familie in der sog. "Hufeisensiedlung" in Berlin-Britz (Bezirk Neukölln) auf. Sein Vater Hans Herz (geb. 1892) war jüdischer Herkunft, aber evangelisch getauft. 1934 wurde er beim Ullstein Verlag entlassen, ab 1938 hatte er Berufsverbot. Den NS-Holocaust überlebte er in einem kleinen Dorf in Sachsen-Anhalt bei Verwandten von H.s Mutter. Im Nachkriegs-Berlin war Hans Herz dann Sprecher des Berliner Oberbürgermeisters Arthur Werner (1945/1946) und bis 1950 der erste Chefredakteur und politische Direktor des RIAS, des 1946 von der US-amerikanischen Militärverwaltung gegründeten "Rundfunkes im amerikanischen Sektor" (vgl. ZEIT, Geschichte 03/08 ff).

Ausbildung

H. war Oberschüler am Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium Neukölln, musste die Schule aber aufgrund der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung ("nicht-arische Abstammung") verlassen und unterlag Maßnahmen der Verfolgung. Im letzten Kriegsjahr wurde er mit 17 Jahren noch ...